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Eine Schlüssellichtlampe heller als eine große Maglite?

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Verwendete Begriffe
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Vorwort
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Einleitung
4
Kurzeinschätzung
5
Faszination
6
Wozu die 'Klickerei'?
7
Einstellen der Helligkeit
8
Einstellen der Anzahl der Modi
9
Exakte Einstellung der Helligkeit
10
Statistisches
11
Betrachtung zu den verschiedenen Methoden der Helligkeitseinstellung und kleiner Vergleich zu vergleichbaren Lampen (Fenix LD10 und Nitecore D10)
12
Energieversorgung unter Berücksichtigung der Erhaltung des Akkus
13
Schwächen
14
Zukunft
15
Fazit
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Verweise

Ich habe ein Buch zum Thema geschrieben:

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Lampen Highlights

Hommage für eine Taschenlampe (Liteflux LF5XT)

Dezember 2008

Verwendete Begriffe

  • Flashaholic - Von Taschenlampen begeistertes männliches Wesen (oder sollte es wirklich Frauen geben, die so verrückt sind?).
  • UI - User Interface (Benutzerschnittstelle). Genau, so etwas gibt es sogar bei Taschenlampen. Zumindest bei den Taschenlampen, die Flashaholics bevorzugen.
  • Tailstand - Lampe wird so aufgestellt, dass sie mit dem Reflektor zur Decke zeigt und ein Raum durch dass, von der Decke zurück gestrahlte Licht, erhellt wird.
  • Low Low - Eine sehr geringe Helligkeit. So gering, dass man ohne Gefahr für das Auge in den Reflektor hinein sehen kann. Zum Beispiel bei der Liteflux LF2 die niedrigste Einstellung (angeblich 0.2 % von der max. Helligkeit).
  • Momentary On - Tastmodus. Solange man drückt, ist die Lampe an. Dies ist im Gegensatz zu Lampen, die durch einen Druck auf den Schalter/Taster eingeschaltet und durch einen nochmaligen Druck wieder ausgeschaltet werden.
  • Ramping - Taschenlampe durchläuft automatisch den Helligleitsbereich

Vorwort




Nachdem ich Ende 2007 das erste Mal in meinem Leben eine Liteflux LF2 in den Händen hatte und sie ausgiebig ausprobiert hatte, war ich von dieser Lampe so beeindruckt, dass ich dies in einem eigenen Artikel niedergeschrieben hatte. Bei den Internet-Recherchen zu dieser Lampe erfuhr ich, dass es eine ähnliche Lampe auf AA-/Mignon Basis gibt, die LF5. Da es diese Lampe in Deutschland nicht zu kaufen gibt und ich bisher einen Paypal-Account scheute, dauerte es eine Zeit lang, bis ich meinem Wunsch, diese Lampe in die Finger zu bekommen, näher kam. Mittlerweile wurde die Lampe weiterentwickelt und seit kurzem bin ich im Besitz des Nachfolgers der LF5, der LF5XT. Auch diese Lampe des Herstellers Liteflux begeistert mich so sehr, dass ich meiner Begeisterung in schriftlicher Form Ausdruck verleihen möchte. Gleichzeitig möchte ich mit diesem Artikel einiges über aktuelle LED Taschenlampentechnik, sowie handfeste Argumente zur Auswahl einer LED Taschenlampe, vermitteln. Viele Dinge, die ich über die LF2 geschrieben habe gelten auch für LF5XT (z. B. Microcontroller, PWM), darum habe ich versucht in diesem Artikel, in dem zum Teil über die gleichen Dinge geschrieben ist, diese aus einer etwas anderen Sicht zu beleuchten.

Einleitung

Die Aufgaben einer Taschenlampe

Sie soll - normalerweise - möglichst hell sein und sie soll diese Helligkeit möglichst lange zur Verfügung stellen. Leider schließen sich diese beiden Anforderungen gegenseitig aus. Eine Lampe, die sehr hell ist, wird bei gleicher Energiequelle nicht besonders lange leuchten und eine Lampe, die sehr lange leuchtet, ist üblicherweise nicht sehr hell. Andererseits gibt es Anwendungen, bei denen eine möglichst geringe Helligkeit erforderlich ist, z. B. Wenn man die Dunkeladaption der Augen nicht aufheben will oder andere Menschen oder Tiere nicht über Gebühr stören möchte. Es gibt viele weitere Anforderungen für eine Taschenlampe, wie Haltbarkeit, Wasserfestigkeit, Taucherlampe, Lichtfarbe, Größe, Gewicht, Leichtigkeit der Handhabung, Verhalten des Ein-/Ausschaltknopfes oder Tasters, Eignung als Suchscheinwerfer oder als Flutlicht. In der Vergangenheit waren diese verschiedenen Anforderungen Aufgaben für verschiedene Lampen - seit einigen Jahren gibt es mehrere Lampen, die versuchen, alle Aufgaben mit einer einzigen Lampe zu erledigen. Eines dieser Exemplare ist die Liteflux LF5XT.

Kurzeinschätzung

  • Nachtlichteignung - Ja, Lampe lässt sich auf eine sehr niedrige Helligkeit einstellen und schützt so die Dunkeladaption der Augen.
  • Haltbarkeit - Sehr gut, Lampe ist aus Flugzeugaluminium gefertigt, besitzt eine Glasscheibe auf dem Reflektor gegen Zerkratzen und eine kratzfeste Anodisierung.
  • Wasserfestigkeit - Gut, Lampe ist mit Gummidichtungen gegen Eindringen von Wasser gesichert.
  • Taucherlampe - Nein, Lampe ist keine Taucherlampe!
  • Lichtfarbe - Gut, sehr neutrales Weiß.
  • Größe - Klein, Lampe passt noch in die Hosentasche.
  • Gewicht - Niedrig, obwohl durch Verwendung von viel Metall sicher nicht die leichteste AA-/Mignon Lampe.
  • Leichtigkeit der Handhabung - Gut, aber nicht perfekt. Zum Einstellen der Lampe ist eine Anleitung notwendig. Danach lässt sie sich auf einfache Weise verwenden, benötigt aber minimale Gewöhnung aufgrund des Zeitverhaltens des Tasters.
  • Verhalten des Ein-/Ausschaltknopfes oder Tasters - Lampe lässt sich auf reinen Tastmodus (Momentary On) konfigurieren.
  • Eignung als Suchscheinwerfer oder als Flutlicht - Lampe ist eher als Flutlicht geeignet, trotzdem durchaus beachtliche Weitstrahl-Eigenschaften.

Faszination




Jeder, der aufgrund seines Berufes an der Herstellung eines Produktes beteiligt ist (z. B. Facharbeiter für Metallverarbeitung, Ingenieure für Maschinenbau, Programmierer oder Informatiker) betrachtet Gegenstände, die unter Ausübung des von ihm ausgeübten Berufes entstanden sind, nicht nur aus der Sicht des Anwenders, sondern mit dem tiefer gehenden Blick des Fachmannes.

Mit derlei fachspezifischen Wissen 'gestraft', ist es im Alltag nicht mehr so leicht, an Gegenständen vorüber zu gehen, ohne sie unbewusst einer fachlichen Beurteilung zu unterziehen. Schnell erkennt man, wie mangelhaft viele Produkte entwickelt worden sind oder wie ihre Haltbarkeit auf eine nur die Garantiezeit überstehende Zeitspanne ausgelegt wurde.

Doch der Blick geht weiter. Nicht nur die reine Funktionstüchtigkeit des Gerätes oder der Maschine wird geprüft, sondern auch die Ausführung derselben. Es gibt viele Dinge, die zwar funktionieren, aber deren optische oder technische Ausführung zweifelhaft ist. Ein Beispiel dafür mag die 'saubere' Verlegung sämtlicher Kabel im Inneren eines PCs sein, ein anderes die äußere Verarbeitung einer Maschine. Sind z. B. metallene Gehäuseteile exakt und sauber gearbeitet, oder nur notdürftig passend gemacht? War die Drehzahl des Fräsers passend für das verwendete Metall? Der Fräser/Bohrer noch frisch oder schon abgenutzt?. Sind die Kanten abgerundet oder zu Fasen geschliffen worden oder hat nur jemand schnell mit der Feile drüber 'gekratzt'?

Die 'Geiz ist Geil'-Mentalität, der dadurch entstehende Kostendruck in den Firmen, um billigst anbieten zu können und die Unfähigkeit der meisten Menschen, Qualität überhaupt zu erkennen, führt zu Produkten, die durchaus eine gewisse Zeit lang klaglos ihren Job machen, aber so konstruiert sind, das sie dies auf dem billigst möglichen Weg erreichen. Die Folge sind letztlich minderwertige Verarbeitung, durchschnittliches Design und, bei den nicht für den normalen Anwender direkt nachprüfbaren Funktionen, fragwürdige Ausführung (Beispiel: Zweibrüder LED Lenser Lampen mit 'Direct Drive' anstatt echter Regelung).

In der Folge werden wirklich hochwertige Dinge recht selten und sieht man einmal Eines, ist es für die meisten von uns unerschwinglich. Vielleicht ist genau hier die Wurzel der Faszination zu sehen? Endlich einmal ein Gegenstand, welcher bewusst auf eine überdurchschnittliche Qualität ausgelegt wurde und noch dazu erschwinglich ist? Die Exklusivität bleibt sogar über einen längeren Zeitraum gewährleistet, da der 'normale' Taschenlampen-Anwender niemals auf die Idee kommen würde, mehr als 10,- Euro für eine Taschenlampe auszugeben. Kleine Anmerkung: Er ist aber ohne weiteres bereit, für einen Haufen sinnloser Ausstattung 10000,- Euro und mehr für einen Mittelklassewagen aus zu geben ...

Eine Taschenlampe wie die LF5XT enthält eine Fülle der verschiedensten Technologien aus den oben angesprochenen Berufsgruppen.

So ist die LF2XT in gewisser Weise ein Gesamtkunstwerk aus verschiedensten Komponenten.

Baugruppen einer Taschenlampe:

  • Computersteuerung
  • Helligkeitsregelung (PWM) Frequenz
  • Reflektor (Orange Peeling, Smooth, Throw, Spot, Pill)
  • User-Interface (Schalter, Tasten, Drehknöpfe)
  • Gehäuse (Tailstand?, Gewinde, Dichtigkeit, Stoßfestigkeit, schneller Batteriewechsel)
  • Energieversorgung
  • Reflektorbeschaffenheit, LED, Linse
  • Benutzerschnittstelle
  • Treiber (Energieeffizienz, PWM-Flackern)
  • Schalter/Taster


Die LF5XT enthält in sehr kleiner Form einige Technologien, die man üblicherweise eher in größeren Geräten oder gar Industrieanlagen erwarten würde. So darf durch die LED kein zu hoher Strom fließen, sonst wird sie zerstört, wird aber zu wenig geliefert, besteht die Gefahr einer Farbverfälschung der Lichtfarbe. Hierfür ist eine Regelungstechnik zuständig. Um die Helligkeit einzustellen und damit auch indirekt die Laufzeit zu beeinflussen, dient die Pulsweitenmodulation. Sie ist mit der Stromregelung verbunden und schaltet sie mehrmals in der Sekunde, und damit auch die LED, an und aus. Das geschieht so schnell, dass es das menschliche Auge nicht mitbekommt. Je nach dem, wie das Verhältnis zwischen an und aus ist, wird so die Helligkeit bestimmt.

Wozu die 'Klickerei'?

Will man seine Textverarbeitung konfigurieren, kann man mit Hilfe einer Tastatur mit ca. 83 Tasten und einem schönen Konfigurations-Dialogfenster auf einfache Art Einstellungen vornehmen. Die LF5XT hat nur eine einzige Taste und keinen Monitor - trotzdem ist es möglich, einiges zu konfigurieren und sogar exakte Werte einzustellen. Bleibt die Frage, wie das mit nur einer einzigen Taste zu machen ist? Andere Lampen erlauben damit höchstens das Ein-/Ausschalten und maximal das Aktivieren verschiedener Lichtstufen.

Eine Möglichkeit wäre, für jede Funktion eine unterschiedlich große Anzahl von Tastendrücken zu absolvieren - jeder sieht sofort ein, dass dies zwar theoretisch funktionieren würde, aber wer will schon einige hundert Tastendrücke machen, bevor er seine Lampe auf eine andere Helligkeit umgestellt hat. Eine andere Möglichkeit wäre für unterschiedliche Funktionen den Taster unterschiedlich lange zu drücken. Dabei müsste man dem Anwender zumuten, im Kopf die Dauer des Tastendrucks mit zu zählen - auch dies in der Praxis zwar theoretisch möglich, aber nicht wirklich praktikabel.

Die LF5XT wählt einen anderen, eleganten, Weg. Dieser wird im Nachfolgenden beschrieben:

Es gibt einen kurzen (C) und einen langen Tastendruck (PH). Werden diese in weniger als 0.4 Sekunden hintereinander gedrückt, bilden sie ein Kommando. Wird der lange Tastendruck für ein Kommando benötigt, so ist er immer am Ende der Kombination. Um nun nicht zu viele Kommandos lernen zu müssen, sind alle Funktionen in Listen organisiert und man muss nur lernen, sich innerhalb dieser zu bewegen. Dafür benötigt man nur 4 Kommandos: VOR (C), ZURUECK (2xC), AUSWAHL (3xC + PH), ABBRUCH (3xC).

Es ist wichtig, sich auch die Einstellung der Helligkeit als ein Vor- und Zurueck-gehen in einer Liste vorzustellen!

Zusätzlich gibt es abhängig von dem gerade gewählten Modus/Liste noch einige wenige weitere Kommandos, die nachfolgend aufgezählt werden:

  • 5xC zeigt im Normalmodus die Spannung der eingelegten Batterie/des eingelegten Akkus an und im Modus zur Einstellung der Helligkeit die aktuell gewählte Helligkeit in Prozent an.
  • 4xC + PH wählt aus dem Normalmodus heraus die Liste mit den 5 verschiedenen Einstellungen (Umschalten zwischen Tast- (Momentary) und Schalterfunktion, Spannungsstand-Überwachung, Einstellen der Modusanzahl, Reset, Moduserinnerung).


Das war's im wesentlichen! Wenn man sich die Vorstellung, dass in der LF5XT alles mit Hilfe von Listen eingestellt wird, verinnerlicht, ist es ein Leichtes, sie zu gebrauchen.

Zur Verinnerlichung einige Beispiele:

Einstellen der Helligkeit




Voraussetzung: Lampe befindet sich im Normalmodus

Wenn man in einem der 5 Arbeitsmodi ist, wählt man mit AUSWAHL die Liste mit den verschiedenen Leuchtstufen aus. Nun kann man die Leuchtstärke mit VOR und ZURUECK um einen Faktor von 1.5 erhöhen oder erniedrigen und wenn die gewünschte Helligkeit erreicht ist, mit AUSWAHL sichern. Möchte man die Helligkeit doch lieber so lassen, wie sie ursprünglich eingestellt war, wählt man ABBRUCH.

Hier gibt es noch mehr Möglichkeiten:

Mit 1xC + PH kann man die kontinuierliche Erhöhung in 1%-Stufen aktivieren. Mit 2xC + PH kann man die kontinuierliche Erniedrigung in 1%-Stufen aktivieren. Mit 5xC kann man die Lampe dazu bringen die gerade eingestellte Helligkeit in Form von Lichtimpulsen auszugeben. Mit PH wird der jeweils nächste Leuchtmodus ausgewählt: Helligkeit, Strobe, Beacon, SOS

Einstellen der Anzahl der Modi

Voraussetzung: Lampe befindet sich im Normalmodus

Mit 4xC + PH wählt man die Liste mit den verschiedenen Funktionen aus. Um die Einstellung der Anzahl der Operations-Modi zu erreichen, muss in der Liste einfach 3 x VOR und dann AUSWAHL geklickt werden. Jetzt ist man in einer Liste, in der jeder Eintrag für eine bestimmte Anzahl steht. Welche das gerade ist, blinkt die LF5XT ununterbrochen in die Welt hinaus. Sie blinkt dabei so oft wie die Anzahl der Modi, die eingestellt sind. Immer wieder, nur unterbrochen von einer kurzen Pause. Wieder kann man sich - mit dem Bild der Liste vor dem inneren Auge - in der Liste mit VOR und ZURUECK bewegen. Hat man die gewünschte Anzahl eingestellt, einfach wieder mit AUSWAHL bestätigen. Und genau wie in einem hierarchischen Menü-System, ist man dann wieder eine Ebene zurück - in der Funktionsliste. Um nun wieder in den Normalmodus zu kommen, muss man noch einmal ABBRUCH klicken!

Exakte Einstellung der Helligkeit




Dem Einstellen der Helligkeit kommt besondere Bedeutung zu. LED Taschenlampen wie die Nitecore Defender Infinity oder die Nitecore D10 besitzen zur Helligkeitseinstellung ein 'Ramping' genanntes Verfahren. Dabei erhöht oder erniedrigt die Lampe in einer bestimmten Zeitspanne automatisch die Helligkeit. Ist die gewünschte Helligkeit erreicht, muss der Anwender den Ramping-Vorgang unterbrechen. Es ist zu bezweifeln, dass auf diese Weise exakt eine gewünschte Helligkeit eingestellt werden kann, da sich in den helleren Helligkeitsbereichen das Auge schwer tut, Unterschiede zu erkennen. In der Praxis werden mit dieser Methode vermutlich nur einige mehr oder weniger zufälligen Zwischenwerte und die minimale bzw. maximale Einstellung erreicht. Im Allgemeinen ist dies auch ausreichend, wenn es aber nicht nur um Helligkeit, sondern auch um eine kalkulierbare Laufzeit geht, ist das Verfahren ungenügend. Angenommen, die Lampe soll eine Nacht (8h) lang möglichst hell leuchten, und man weiß, dass die LF5XT bei maximaler Helligkeit weniger als eine Stunde leuchtet, so wird man sie rein rechnerisch auf ca. 12 % einstellen wollen, mit etwas mehr Sicherheit besser auf 10 %. Glücklicherweise ist dies bei der LF5XT auch möglich - aber wie macht man das mit Ramping?

Im Gegensatz zu anderen Lampen, die eine Einstellung der Lichtstärke nur über ein Ramping erlauben, gibt es bei der LF5XT die Möglichkeit, die Lichtstärke exakt auf einen gewünschten Wert zwischen 1 und 100 einzustellen. Dies wird durch eine Kombination der 3 Fähigkeiten logarithmisches Auf und Ab, sowie automatisches Ramping auf und ab in 1%-Schritten und der Fähigkeit der LF5XT, Auskunft über die gerade eingestellte Helligkeit zu geben. Durch das trickreiche Ausnutzen dieser Fähigkeiten, kann man - wenn man will - jeden einzelnen der 5 Arbeitsbereiche in wenigen Sekunden einstellen.

Nehmen wir an, wir wollen einen bestimmten Modus auf eine Helligkeit von 50 % einstellen und der Modus ist aktuell auf 15 % eingestellt. Zuerst müssen wir der Lampe mitteilen, dass wir jetzt den Modus neu konfigurieren wollen, also einmal AUSWAHL. Mit 5 x VOR kommen wir in die Nähe von 50 %. Um sicherzustellen, wo wir tatsächlich sind, klicken wir 5xC - die Lampe beginnt daraufhin den aktuell eingestellten Wert in Form von Lichtimpulsen auszugeben. Zuerst wird die Zehnerstelle und gefolgt von einer kurzen Pause die Einerstelle ausgegeben. Nehmen wir weiterhin an, dass der 'ausgeblinkte' Wert 48 war. Es fehlen also noch 2 %. Ein nochmaliges VOR würde einen Wert über 50 % ergeben - ist darum hier nicht anwendbar. Da aber das kontinuierliche Erhöhen in 1 % Schritten erfolgt, kann man es damit probieren. Dabei muss man aber wieder aufpassen, dass man schnell genug los lässt, denn bei 2 fehlenden Prozent ist man schnell über die 50 hinaus geschossen. Mit 1xC und PH wird das Aufwärts-Rampen gestartet und mit 2xC und PH das Abwärts-Rampen. Nach jedem Ramp-Vorgang prüft man mit 5xC die aktuelle Einstellung und wenn diese noch nicht korrekt ist, rampt man halt noch einmal. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, ist so schnell der exakte Wert getroffen. Dann noch einmal AUSWAHL und die Helligkeit ist gespeichert.

Statistisches

Erhöhen der Helligkeit vom niedrigsten Wert aufwärts ergibt in etwa folgende Stufen in Prozent:

1 - 2 - 4 - 8 - 13 - 18 - 23 - 31 - 42 - 45 - 73 - 93 - 100

Erniedrigen der Helligkeit vom höchsten Wert abwärts ergibt in etwa folgende Stufen in Prozent:

100 - 82 - 64 - 49 - 37 - 28 - 21 - 17 - 13 - 11 - 8 - 6 - 2 - 1

Beim stufenweisen Variieren der Helligkeit ist mir aufgefallen, dass man bei bestimmten Stufen mehrmals drücken muss, bis die Helligkeit tatsächlich wechselt. Dies ist eindeutig eine Macke der LF5XT.

Ramping-Dauer: 35 Sekunden.

Betrachtung zu den verschiedenen Methoden der Helligkeitseinstellung und kleiner Vergleich zu vergleichbaren Lampen (Fenix LD10 und Nitecore D10)




Ich bin mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass man nicht wirklich eine stufenlose Helligkeitseinstellung benötigt (was nichts daran ändert, dass ich so ein stufenloses 'Ramping' sehr hübsch finde). Wie aus obigem Absatz hoffentlich erkenntlich geworden ist, ist eine exakte Helligkeitseinstellung mit den momentan (Ende 2008) auf dem Markt befindlichen Taschenlampen nicht trivial. Das man die Helligkeit selbst in winzigen Stufen einstellen kann, ergibt auch nicht unbedingt Sinn, interessanter ist eher der Nebeneffekt, die Laufzeit genauer bestimmen zu können. Eine Lampe, die etwa 3 - 4 gut abgestimmte Stufen besitzt, wobei eine davon eine besonders niedrige Helligkeit (Candlepowerforum: 'Low Low') haben sollte, scheint mir für den normalen Gebrauch absolut ausreichend zu sein. Das Low Low scheint konstruktiv nicht so einfach zu verwirklichen, da nur wenige Lampen darüber verfügen. Es gibt zur Zeit zwei verschiedene Wege die Helligkeit zu steuern:

  • Stromregelung - Wenn gut gemacht, scheint dies das energieeffizienteste Verfahren zu sein. Hat den Nachteil, dass damit ein Low Low gar nicht oder nur schwer möglich ist. Zusätzlich kann es bei sehr geringen Strömen zu Farbverfälschungen des abgestrahlten Lichts kommen.

  • PWM-Regelung - Ermöglicht sehr genaue und auch sehr niedrige Einstellung der Helligkeit. Wenn allerdings die dabei verwendete Puls-Frequenz zu niedrig ist, kann es zu Stroboskop-Effekten kommen.


Was die Energieeffizienz angeht, sind die Fenix-Lampen zur Zeit mit die Besten auf dem Markt. Im direkten Vergleich mit der LF5XT ist dies die Fenix LD10. Auch die Nitecore D10 ist sehr energieeffizient. Soweit bekannt, benutzt die Fenix LD10 eine Stromregelung und dies ist vermutlich auch der Grund für das fehlende Low Low. Die Nitecore D10 hingegen, setzt auf eine Kombination aus einer guten Stromregelung zum möglichst sparsamen Stromverbrauch und einer PWM-Steuerung zur optimalen Helligkeitsregelung. Beide PWM-Lampen, also die LF5XT und auch die D10 setzen dabei auf eine so hohe Pulsfrequenz, dass ein Stroboskop-Effekt praktisch nicht nachzuweisen ist. Da die Nitecore-Lampe auch etwas energieeffizienter als die LF5XT ist, könnte man auf die Idee kommen, dass sie die deale Lampe ist! Was ihr das Genick bricht, ist die fragwürdige Ausführung des Tasters und die weniger leistungsfähige Benutzerschnittstelle.

Der Taster der Nitecore D10 ist eigentlich gar kein Taster im herkömmlichen Sinn, sondern ein Kolben, der durch die gesamte Länge der Lampe hindurch bewegt werden muss, um im Kopf einen elektronischen Impuls auszulösen. Dies halte ich für völlig unsinnig, da die gesamte Masse des Kolbens bei jedem Tastendruck bewegt werden muss und die dabei benötigte Kraft zusätzlich abhängig von der Reibung des Kolbens mit dem umgebenden Zylinder ist. Um eine gewisse Wasserdichtigkeit des Systems zu gewährleisten und gleichzeitig die Reibung zu beeinflussen, wird ein Schmiermittel eingesetzt. Dies muss nicht zwingend zwischen Kolben und Zylinder bleiben und verdreckt dadurch die Lampe. Seine Konsistenz wird im Lauf der Zeit durch das Eindringen von Staub beeinflusst und muss darum gelegentlich ausgetauscht werden, was beim Anwender den Besitz eines passenden Schmiermittels voraussetzt.

Die Benutzerschnittstelle der D10 erlaubt, im Gegensatz zur LF5XT, keine Angabe der aktuell eingestellten Helligkeit in Prozent und darum auch keine kalkulierbare Leuchtdauer bei Helligkeitseinstellungen zwischen Low Low und maximaler Helligkeit.

Obwohl die Fenix LD10 die vermutlich aktuell energieeffizienteste LED Taschenlampe mit einer AA-/Mignon Batterie oder einem Akku ist und damit auch den höchsten Wirkungsgrad vorzuweisen hat, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass sie am längsten leuchtet! Denn die effiziente Stromregelung verhindert gleichzeitig ein extremes Low Low, da sie, würde der Strom noch weiter verringert, sich entweder abschaltet oder starke Farbverfälschungen zeigt. Die Lampen mit PWM-Regelung sind hier wieder im Vorteil, sie können trotz nicht ganz so hohem Wirkungsgrad viel dunkler leuchten und dadurch auch viel länger!

Energieversorgung unter Berücksichtigung der Erhaltung des Akkus

Betrachtet man das Leuchten mit einer Taschenlampe in seiner Gesamtheit, so spielt die Energieversorgung der Lampe eine wichtige Rolle. Wird die Lampe nicht nur zum 'Posen' benutzt, sondern regelmäßig eingesetzt, so wirkt sich die Auswahl der richtigen Energiequelle auf die Einsatzbereitschaft und die laufenden Kosten aus. Zu diesem Thema gibt es an anderer Stelle ausführliche Artikel. Entscheidet man sich als Energiequelle für einen Akkumulator, so ist es für dessen Lebensdauer von großer Wichtigkeit, dass er nicht tiefentladen wird. Unter diesem Gesichtspunkt ist es angenehm zu wissen, dass die LF5XT mehrmals in der Sekunde (alle 32 Millisekunden) die Spannung misst und bei abgesunkener Spannung, erst alle 25 Sekunden 3 mal in der Helligkeit schwankt, bevor sie bei einem weiteren Absinken der Spannung (laut Liteflux 0.7V~0.8V), abschaltet.

Schwächen




In der Summe der von mir wertgeschätzten Eigenschaften von LED Taschenlampen, ist die LF5XT für mich zur Zeit die beste AA-/Mignon-Taschenlampe auf dem Markt. Dennoch hat sie ein paar Schwächen, die aber nicht wirklich gegen einen Einsatz der LF5XT als EDC-Lampe oder generell als Taschenlampe sprechen.

Die erste Schwäche ist weniger eine Schwäche, als eine Frage des persönlichen Geschmacks. Es ist dies das Verhalten des einzigen Steuerungselements, welches die LF5XT besitzt: Den Taster. Weiter oben wurde ja schon dargestellt, dass die LF5XT - um die zahlreichen Funktionen der Lampe unterscheiden zu können - die Zeitspannen zwischen den einzelnen Tastendrücken auswertet. Wenn man dies nicht weiß, kann man von den Reaktionen der Lampe etwas überrascht werden. Grundsätzlich (Nach Auslieferung ist Momentary On ausgeschaltet) ist es möglich, intuitiv an die Lampe heranzugehen und dabei auch Erfolg zu haben. Der unbedarfte Anwender wird sie in die Hand nehmen, den Einschaltknopf suchen, den Taster finden und mit einem Druck auf diesen, die Lampe zum Leuchten bringen. Drückt er aber einen 'Tick' (mehr als 0.4 Sek.) zu lang, passiert nichts! Drückt er noch länger, wird die Lampe strahlend hell leuchten, er wird erschrocken (kein Flashaholic) den Taster los lassen und die Lampe ist wieder aus. Um die jeweils nächste Stufe auszuwählen, muss der Taster zweimal schnell hintereinander gedrückt werden. Auch dies ist nicht wirklich ein Problem, aber man muss es wissen. Ich persönlich habe damit keine Probleme und empfinde sie sogar als logisch für eine Lampe, an der man so viel einstellen kann.

Die zweite Schwäche ist bei aktuellen LF5XT vermutlich gar nicht mehr vorhanden, da die Firma Liteflux dafür mittlerweile eine Lösung gefunden hat. Es ist die Tatsache, dass sich die LF5XT ausschaltet, wenn man sie mit dem Rückteil auf eine harte Fläche aufsetzt. In der Realität kommt das bei mir abends vor, wenn ich die Lampe zum Zähne putzen auf den Waschbeckenrand stelle. Ich benutze dabei bewusst die Tailstand-Funktion der Lampe.

Ich erkläre mir das Problem so: Das harte Aufsetzen ist vergleichbar mit dem Moment eines PKW-Crashtests, in dem der Wagen gegen das Hindernis stößt. Der im Wagen sitzende Dummy wird in diesem Moment - in Bezug zum Wagen - nach vorne geschleudert. Das gleiche passiert mit der Batterie (oder einem Akku) im Inneren der Lampe - beim Aufsetzen auf einen harten Untergrund wird sie nach unten beschleunigt und unterbricht dadurch für einen Sekundenbruchteil die leitende Verbindung zwischen Lampenkopf und Plus-Pol.

Übrigens machen das auch andere Lampen. Oft fällt es aber nicht auf, da viele Lampen so konstruiert sind, dass diese kurzzeitige Unterbrechung als Befehl für die nächste Dimmstufe verstanden wird! Das heißt, diese Lampen werden nach so einem harten Aufsetzen nur heller oder dunkler, gehen aber nicht aus. Wer schon eine LF5XT mit diesem Problem hat, kann den Lampenkopf einsenden und mit einer neuen Firmware versehen lassen. Die neue Firmware erkennt die Kurzzeitunterbrechung und schaltet die Lampe blitzschnell, im zuletzt verwendeten Modus, automatisch wieder ein.

Mitglieder des Candlepowerforums haben sich zu diesem Problem eine Menge Gedanken gemacht und noch andere Lösungen (http://www.cpfmarketplace.com/mp/showpost.php?p=2187340&postcount=6) entwickelt. Meine LF5XT hat dieses Verhalten auch und ich erwäge das Einsenden. Andererseits ist es im Alltag als EDC-Lampe nicht wirklich problematisch, da sich die Lampe wirklich nur bei dem beschriebenen Vorgang ausschaltet. Bei normalem Einsatz und normalerweise üblichen Bewegungen geht die Lampe nicht aus. Es gibt Besitzer, die dieses Problem gar nicht wahrgenommen haben, da sie die Lampe nicht als Ersatzkerzenlicht im Tailstand verwenden.

Persönlich finde ich die Idee mit einer Feder zwischen Lampenkopf und Plus-Pol am sinnvollsten. Durch diese Feder kann es zu keiner Unterbrechung der elektrischen Verbindung kommen und damit auch zu keinem von der Lampe irrtümlich zu interpretierenden Impuls.

Die dritte Schwäche ist ein minimaler Strom, der auch im ausgeschalteten Zustand fließt. Der Strom ist so niedrig, dass die Lampe selbst nach Monaten der Nichtbenutzung noch funktioniert. Wenn die Lampe regelmäßig verwendet wird, wird man die Batterie/den Akku längst gewechselt haben, bevor sie/er durch den minimalen Stromverbrauch leer geworden ist. Gedenkt man aber die LF5XT als eine Notfalllampe einzusetzen, die möglicherweise sogar für mehrere Jahre in einer Schubalde oder im Auto vor sich hin schlummert, ist das keine gute Idee. Dann besteht nämlich die Gefahr, dass die Lampe leer ist, bevor sie im Notfall zum Einsatz kommt.

Zukunft




Angesichts der LF5XT - was kann man sich da noch für Verbesserungen wünschen?

Im Vergleich zur Fenix L1D oder der LD10 oder der Nitecore D10 wünsche ich mir eine verbesserte Laufzeit, so dass die LF5XT besser mit den beiden genannten Lampen konkurrieren kann bzw. sie übertreffen kann. Im Vergleich mit der LF2 von Liteflux selbst wünsche ich mir bei der LF5XT ein noch niedrigeres Low, welches genauso niedrig wie bei der LF2 sein sollte. Im Vergleich zu den Zweibrüder Hokus-Fokus Lampen wünsche ich mir einen ähnlichen Mechanismus zum Einstellen des Lichtstrahls bei gleichzeitiger Verkleinerung des Gehäuses. Für mich würde es den Gipfel der Taschenlampenbaukunst darstellen, wenn man durch Drehen des Reflektors (der hat bei der LF5XT durch die Verwendung des Tasters sowieso keine Steuer-Funktion mehr) bestimmten könnte, ob man einen Suchstrahl oder ein Flutlicht benötigt.

Liteflux hat mittlerweile eine LF3XT herausgebracht, die mit CR123A-Batterien arbeitet. Diese hat eine weiter verbesserte Benutzerschnittstelle, deren wesentliches Merkmal die Möglichkeit ist, die Lampe in zwei grundsätzlich verschiedenen Modi (Compact User Interface (CUI), and Full-function User Interface (FUI)) zu betreiben. So gibt es einen besonders einfach zu gebrauchenden Modus, der an die Benutzerschnittstelle von Lampen wie die Nitecore D10 erinnert und einen anderen, der weitgehend dem der LF5XT entspricht. Es ist sicherlich nicht vermessen anzunehmen, dass diese neue Benutzerschnittstelle auch bald in einem Nachfolger der LF5XT zu finden ist.

Fazit




Die LF5XT ist für mich zur Zeit die beste AA-/Mignon-Lampe auf dem weltweiten Markt. In der Summe, der von mir wertgeschätzten Eigenschaften einer LED Taschenlampe, erreicht sie für mich den höchsten Wert.

Verweise




Vorstellung

Laufzeiten, Beamshots und Vergleich mit anderen Lampen

Test auf http://light-reviews.com

Selfbuilts Test

Selfbuilts AA Tests

CandlePowerForum Beiträge Teil 1

CandlePowerForum Beiträge Teil 2

CandlePowerForum Beiträge Teil 3

Messerforum-Thread zur LF5XT

Hinweise zum Manual

Low's bei verschiedenen Lampen

Hartes Aufsetz Problem
Was kann beim Tailcap Tap/Turn Problem getan werden?

Gebrochene Nitecore D10

Lösungen für das 'Tailstand'-Aufsetz Problem

Reviews von vergleichbaren Lampen:

AA

Fenix L1D

NiteCore Defender Infinity

NiteCore Defender Infinity (ES)

NiteCore D10

JETBeam JET-1 MK.II I.B.S. (ES)

CR123

NovaTac EDC-120P

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